Haltestelle Kultur
2025 | Chemnitz
Wie würde eine Kulturinstitution aussehen, wenn sie demokratisch ausgerichtet wäre? Wenn „demokratisch“ nicht nur hieße, dass sie aus öffentlichen Mitteln finanziert, sondern auch durch Partizipation mitgestaltet wird? Welches Feedback würden die Bürger*innen geben, wenn sie sich mit ihren Wünschen, Visionen und Fragen im Tagesgeschäft der Kulturinstitution einmischen könnten?
In Chemnitz entsteht im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres der Garagen-Campus: ein Kulturstandort im ehemaligen Straßenbahnbetriebshof der Chemnitzer Verkehrs AG. Der Garagen-Campus hat sich zum Ziel gesetzt, eine Begegnungsstätte für alle zu sein. Das Projekt Haltestelle Kultur untersucht, wer diese „alle“ sind und was sie sich wünschen. Auf dem Areal des Garagen-Campus sowie an anderen Orten in der Stadt wird eine „Haltestelle“ Besucher*innen einladen, ihren Senf dazu zu geben. Als symbolische Verbindungsstelle zwischen dem Campus und der Stadt reflektiert sie die Visionen und Praktiken der neu entstehenden Kulturinstitution. Diese werden dem Publikum anhand einer Videoinstallation mit Ausschnitten aus Interviews mit den Initiator*innen und Betreiber*innen des Garagen-Campus ersichtlich gemacht.
Durch interaktive Formate und partizipative Aktivierungen sammelt Haltestelle Kultur das Feedback des Chemnitzer Publikums – und macht so, unter dem Kulturhauptstadt-Motto “C the Unseen”, die unsichtbaren Strukturen hinter der neuen Kulturinstitution sichtbar.
Haltestelle Kultur ist ein Projekt vom Curatorial Collective for Public Art unter der künstlerischen Leitung von Lianne Mol und Olga Preiss im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Es wurde im Rahmen des Mikroprojekts Commoning Chemnitz als Teil der Soft Skills Academy II von Chemnitz 2025 entwickelt.
Fotos: Peter Bromme
Grafik: Illu-Ralf Wolfermann
www.chemnitz2025.de/haltestelle-kultur